Medical Valley SUCCESS STORY: Oncosia Scientific

Grafik mit Logo von Medical Valley und Oncosia Scientific, dem Schriftzug Success Story und einer Portraitaufnahme von Nico Schürrle, CEO von Oncosia Scientific

 

Wie lässt sich eine Krebserkrankung am besten behandeln? Idealerweise in einem möglichst frühen Stadium. Und wie lässt sich eine Krebserkrankung möglichst frühzeitig feststellen? Dank Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung fallen Krebserkrankungen mittlerweile bereits auf, wenn sich ansonsten noch kaum Symptome bei den Betroffenen bemerkbar machen. Die Oncosia Scientific GmbH geht hier einen fortschrittlichen Weg: Mit OncoPrevia kommt eine Medizinsoftware zum Einsatz, die die Krebsfrüherkennung personalisiert.

Im Gespräch mit Nico Schürrle, CEO, Softwareentwickler und einer der Gründer:innen der Oncosia Scientific GmbH, erfahren wir, wie es überhaupt zur Idee für OncoPrevia kam und wie die ersten Jahre des jungen Unternehmens verliefen. Neben Einblicken in die aktuellen Veränderungen gewährt uns Nico Schürrle auch einen Ausblick auf potentielle neue Kooperationen.

 

Was hat die Gründer:innen von Oncosia Scientific dazu gebracht, im Gebiet der Früherkennung von Krebs eine Lücke in der Gesundheitsversorgung zu erkennen?

Durch einen Krebsfall in der Familie wurden wir persönlich mit unserem Gesundheitssystem konfrontiert – und zum Glück lief alles so gut, wie es in einer solchen Situation möglich ist. Dabei hatten wir die Gelegenheit, Präzisionsmedizin hautnah zu erleben, ein Bereich, in dem Deutschland wirklich stark ist. Meine Mitgründerin Dr. Seval Beykan Schürrle bringt zudem ihre jahrelange Erfahrung in der Forschung und Entwicklung radiopharmazeutischer Therapien mit, bei denen personalisierte Medizin eine zentrale Rolle spielt. Ich selbst komme aus dem Ingenieurswesen und bin mit Prozessen und Software bestens vertraut. Diese Einblicke und unsere persönlichen Erfahrungen haben uns motiviert, eine Lösung für die personalisierte Krebsfrüherkennung zu entwickeln. Unser Ziel war und ist es, ein systematisches, qualitätsgesichertes Tool zu schaffen, das sowohl Patienten als auch Mediziner einen niederschwelligen Zugang zu modernster Prävention bietet.

 

Wie gelang der Einstieg in diese Branche als junges Startup?

Die Einstiegshürden als Startup im Healthcare-Bereich – insbesondere im Hinblick auf Regulatorik und Market Access – sind allgemein bekannt. Auch wir stehen vor diesen Herausforderungen und wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Von Anfang an haben wir uns jedoch einen wichtigen Grundsatz zu Herzen genommen: Ein echter Mehrwert für die Gesundheitsversorgung entsteht nur, wenn alle Stakeholder – Patienten, Ärzte und das gesamte Gesundheitssystem – einbezogen werden.

Glücklicherweise stoßen wir mit diesem Ansatz auf offene Ohren und können wertvolle Unterstützung für unser Projekt gewinnen. Dennoch bleibt es ein langer Prozess, bis wir vollständig etabliert sind.

 

Wovon konnte Oncosia Scientific in dieser Phase besonders profitieren?

Ich tausche mich regelmäßig mit anderen Gründern auf verschiedenen Events aus und merke dabei immer wieder, wie stark die Metropolregion Nürnberg und Bayern insgesamt im Bereich Innovation und Unterstützung für Healthcare-Startups aufgestellt sind. Netzwerke wie Medical Valley EMN e. V., die Bayern Innovativ GmbH oder Universitätskliniken bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, die speziell in der Gesundheitsbranche von unschätzbarem Wert sind.

Natürlich läuft das nicht von allein – der entscheidende, nachhaltige Vorteil liegt für mich darin, echte Unterstützer für unser Projekt zu gewinnen. Diese Partnerschaften ebnen nicht nur den Weg, sondern eröffnen auch spannende Kooperationsmöglichkeiten, die uns und unser Vorhaben enorm voranbringen können.

 

Wie hat sich Oncosia Scientific mit der entwickelten Lösung platzieren können und wie lief der Wandel vom Startup zum jungen Unternehmen ab?

Von Anfang an war es unser Ziel, unsere Lösung über verschiedene Kanäle anzubieten – auch als Antwort auf die langen Zeiträume, die der Market Access im Gesundheitswesen mit sich bringt. Wir haben früh erkannt, dass die technische Integration von OncoPrevia in die deutsche Versorgungslandschaft, etwa als Angebot von Krankenkassen, viel Zeit und Aufwand erfordert. Gleichzeitig wird im Bereich der personalisierten Krebsfrüherkennung intensiv geforscht, was für uns spannende Potenziale bietet, um an wissenschaftlichen Projekten mitzuwirken und unseren Beitrag zu leisten.

Um jedoch schneller relevante Marktfeedbacks zu erhalten und unsere Prozesse zu optimieren, haben wir unser Geschäftsmodell erweitert und ein Angebot für Privatnutzer entwickelt. Rückblickend war das genau der richtige Schritt: Der Gesundheitsprivatmarkt bietet interessante Chancen, frühzeitig wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

Parallel dazu arbeiten wir kontinuierlich am Ausbau unseres Teams und an der Professionalisierung unserer Außenwirkung. Mit der Gründung der GmbH und einem umfassenden Website-Redesign konnten wir ein solides Fundament schaffen, das uns optimal auf die nächsten Schritte vorbereitet.

 

Was sind Ihre künftigen Ziele und mit welcher Ausrichtung möchten Sie diese erreichen?

Mittelfristig streben wir unser großes Ziel an: die systematische und flächendeckende Zugänglichkeit zur personalisierten Krebsfrüherkennung für Patienten. Dafür arbeiten wir an groß angelegten Kooperationsprojekten, die es ermöglichen, unsere Lösungen breit in die Versorgung zu integrieren. Gleichzeitig verstehen wir uns als Serviceanbieter, der einrichtungsspezifische Krebsfrüherkennungsprogramme entwickelt und unterstützt – ein Ansatz, der auf große Zustimmung stößt.

Die Verwaltung und das Management solcher Programme bedeuten häufig einen erheblichen Personalaufwand für Kliniken, der in der Praxis oft schwer zu stemmen ist. Hier setzen wir an und bieten Kliniken eine effiziente Lösung, um dieses Potenzial vollständig auszuschöpfen.

International sind wir bereits aktiv und planen, in den kommenden Jahren gezielt interessante Märkte zu analysieren und dort einzutreten, um unsere Reichweite auszubauen.

Für unsere Privatkunden entwickeln wir unser Angebot kontinuierlich weiter. Neben der Risikoidentifizierung möchten wir zukünftig ein umfassendes Portfolio maßgeschneiderter Services anbieten, etwa personalisierte Testkits für zuhause oder den Zugang zu spezifischen medizinischen Leistungen wie genetischen Untersuchungen. Dafür arbeiten wir eng mit erfahrenen Kooperationspartnern zusammen, um auch hier den höchsten Standard zu gewährleisten und unsere Nutzer optimal zu unterstützen.

 

An was für Kooperationen besteht künftig Interesse und wo sehen Sie den größten Nutzen für Patient:innen?

Wir stehen jederzeit offen für geeignete klinische Forschungsaktivitäten im Bereich der personalisierten Krebsfrüherkennung. Gleichzeitig suchen wir aktiv nach Kooperationen, um neue Vertriebskanäle zu erschließen. Dabei ist unser Ziel, Partnerschaften zu schaffen, die beiden Seiten echten Mehrwert bieten und langfristig zum Erfolg beitragen.

 

 

Oncosia Scientific bietet mit OncoPrevia die Erstellung eines individuellen Krebsrisikoprofils und -früherkennungsplans an. Basierend auf den wissenschaftlich fundierten Empfehlungen aus den S3-Leitlinien für Krebsfrüherkennung und dem personalisierten Risikoprofil spricht die Software Empfehlungen aus, plant individuell stimmige Termine zu Früherkennungsuntersuchungen und erinnert an diese.
Website von Oncosia Scientific

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