Publikation – Active Assisted Living

Zum Thema „Active Assisted Living“ ist im Hüthig-Verlag ein neues Leitbuch erschienen.

Erhalten Sie im Interview mit dem Autor Peter Kaiser erste Einblicke in die Publikation.

1. Wieso ist die Publikation Active Assisted Living für Beschäftigte im Healthcare-Bereich von besonderem Interesse?

Die Pflegebranche erlebt zurzeit einen enormen Wandel. Hintergrund sind verschiedene Entwicklungen wie eine „neue“ Generation, die im fortgeschrittenen Alter bereits Digitalisierung gewohnt ist. Selbstverständlich spielt auch der enorme Pflegekräftemangel eine signifikante Rolle. Ein wesentlicher Ansatz zur Lösung ist, das gesamte Umfeld der Betroffenen so zu gestalten, dass einerseits ein selbstbestimmtes Leben in Würde möglich ist, dass andererseits aber durch Synergieeffekte Systeme aufgebaut werden können, in denen Pflegekräfte mit möglichst wenig Herausforderungen konfrontiert sind. Dies kann durch Technologieunterstützung geschehen, mit einem entsprechenden angemessenen ergonomischen und an die Betroffenengruppe orientiertem Design.

2. Was war die Motivation hinter der Veröffentlichung dieses Buches und welche Ziele werden damit verfolgt?

Ich hatte lange Jahre die Ehre, der Vorsitzende des Deutschen Normenkomitees für Active Assisted Living beim DIN VDE zu sein. Immer häufiger wurden an die entsprechenden Stellen, wie zum Beispiel auch dem Huethig-Verlag, Fragen aus der gesamten Branche herangetragen, was Active Assisted Living (AAL) eigentlich sei. Diese Frage kam von Investoren von Pflegeeinrichtungen, von Pflegekräften, von ausführenden Unternehmen, aber auch von den Betroffenen selbst. Nachdem der Kunstbegriff „AAL“ nicht leicht zu verstehen ist, aber im Rahmen der internationalen Normung sehr breit aufgestellt ist, wurde ich gebeten, ein Buch darüber zu schreiben. Diese Aufgabe hat mich sehr gefreut, weil ich selbst lange Zeit Vorsitzender einer großen sozialen Einrichtung war und mir die Betroffenen sehr am Herzen liegen. Es war eine große Aufgabe, eine Art „Collage“ zu erstellen, die viele Recherchen vereinte. In diesem Segment gibt viele einzelne Beteiligte, die AAL immer aus ihrem Blickwinkel betrachten. Für den einen ist AAL ein Smart Home, in dem von einem Display aus ein Rollo bedient werden kann. Für den zweiten ist es der Hausnotruf, für den dritten Sensoren, die Körperfunktionen messen. Eine allgemeine Zusammenstellung, eine Übersicht, die auch laienverständlich ist, gab es bisher aus meiner Sicht nicht.

3. Könnten Sie bitte näher erläutern, welche spezifischen Inhalte und Themen im Buch behandelt werden?

Das Buch versucht neben der Bandbreite an Technologien auch die Bandbreite des gesamten Spektrums abzudecken. Es behandelt neben den Normengrundlagen auch die Akteure, eine mögliche Finanzierung, Datenschutz und Sicherheit, erklärt wesentliche technische Grundlagen zu Bussystemen und geht auf erste Ansätze zu Robotern ein. Es behandelt aber auch vor allem die weiteren Bedarfe der Beteiligten, wie Datenschutz und Ethik.

Über den Autor:

Peter Kaiser ist Geschäftsführer der KAISER-AMM TGA-Planung 4.0 und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger. Er verantwortet im Zentralverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) in Frankfurt am Main die Bereiche AAL und BIM und gilt als einer der Vordenker der praktischen Umsetzung dieser Technologien in Deutschland.

 

 

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