Franken Finance Festival 2023: Drei Startups im Gespräch

Ihr habt eine innovative Idee und seid von eurem Gründungspotenzial überzeugt? Erfahrt bei unserem diesjährigen Franken Finance Festival, wie es drei Startups es geschafft haben.  Ein paar Einblicke von InContAlert Gmbh, Vitas Gmbh und Droptical Systems GmbH erhaltet ihr bereits hier. 

Wann: 5. Juli 2023, 8:30 bis 17:00 Uhr
Wo: d.hip Erlangen

Hier geht es zur Anmeldung.

Was können angehende Gründer:innen von der Entstehungsgeschichte der InContAlert GmbH lernen und was können andere vielleicht besser machen?

Jannik Lockl (InContAlert): Die Entwicklung von disruptiven Technologien geht in der Regel nicht von heute auf morgen. Gründerteams sollten sich bewusst machen, dass sie eine gewisse Resilienz und Ausdauer mitbringen müssen. 5-10 Jahre ziehen von Idee über Prototyp bis zu Produkt und schließlich dem möglichen Exit problemlos ins Land. Das ist aber nicht schlimm, weil man im Gegenzug verschiedenste Phasen durchleben und sich auch selbst dabei hervorragend entwickeln kann.

Besonders wichtig ist es dabei, sich als Team bewusst zu machen, dass jede:r während eines solchen Zeitraums verschiedene Lebensphasen durchläuft. Diese sind weder komplett planbar, noch immer fair gegenüber den anderen Teammitglieder:innen. Solange man als Team stets transparent miteinander zusammenarbeitet und versucht faire Lösungen zu finden, gleichen sich solche Höhen und Tiefen auf die lange Sicht immer wieder aus. Ein zentraler Erfolgsfaktor und Treiber für unser bisheriges Wachstum waren unsere finanziellen Förderungen. Die beiden größten Programme, über die wir uns die ersten Jahre finanziert haben, waren der Gewinn des Medical Valley Awards im Jahr 2019 und der EXIST-Forschungstransfer 2021. Aktuell schließen wir unsere erste Finanzierungsrunde mit eigenen namhaften Investor:innen.

Die Vitas GmbH ist gerade mal vier Jahre jung. Wie hat es das Unternehmen geschafft, die ersten Hürden im Startup-Business erfolgreich zu meistern?

Thomas Abend (Vitas): Wir haben VITAS.ai 2019 gegründet und wie alle Startups, haben wir nicht nur die ersten Hürden, sondern eher eine wilde Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen erlebt. Neben der eigentlichen Produktentwicklung sind aus meiner Erfahrung heraus die zwei größten Herausforderungen für Startups der Markteintritt und die Finanzierung. Förderungen können zur Überbrückung zwar helfen, aber die einhergehende Bürokratie geht sehr stark zu Lasten der Entwicklung und Markteintritt. Reid Hoffman bringt es mit seinem Zitat auf den Punkt: „Starting a company is like throwing yourself off the cliff and assembling an airplane on the way down“.

Dieses Spiel gegen die Zeit haben wir selbst auch nur haarscharf überlebt: Unser erstes Produkt war ein Telefonassistent für die Automatisierung von telefonischen Reservierungsanfragen für Restaurants auf einem menschenähnlichen Niveau. Mit den letzten Ressourcen schafften wir den Markteinstieg in der Gastronomie im Februar 2020 – nur um festzustellen, dass wenige Wochen später der komplette Gastronomie-Markt wegen der Covid-Pandemie zusammenbrach. Solche Situationen erlebt fast jeder Gründer mit und ich empfehle Durchhaltevermögen, Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit in der Strategie. Mit wenigen Wochen Runway, schafften wir den Pivot in die Gesundheitsbranche: Wir überzeugten die Kassenärztliche Bundesvereinigung und konnten auf Basis unserer Technologie nach 3 Wochen Entwicklung in der Hotline 116117 für starke Entlastung sorgen.

Mit diesem Erfolg (und das nötige Quäntchen Glück) konnten wir auch fantastische Investoren für uns gewinnen und unser Startup seit den letzten 2 Jahren um das Zehnfache skalieren.

Droptical Systems GmbH wurde im letzten Jahr gegründet. Welche Formen der Gründungsfinanzierung wurden genutzt?

Daniel Föste, Matthias Leininger (Droptical Systems): Die Idee für die Produkte (Kamera und Dispensingsysteme zur Dosierung) von droptical entstand bereits vor 2 Jahren. Um erste Prototypen zu realisieren, gingen wir auf Unternehmen zu, die einen gewissen Pain mit aktuellen Dispensersystemen hatten. Hier konnten wir insbesondere ein Unternehmen überzeugen, Materialien bereitzustellen, die uns dann für erste Versuche zur Verfügung standen. Im Gegenzug konnten Sie dafür Einfluss auf die Entwicklung des Dispensing Systems nehmen und es in gewissem Maß an ihre Wünsche anpassen. Das ist auch bei größeren Firmen ein üblicher Prozess, denn einerseits bekommt der Pilotkunde eine für ihn maßgeschneiderte Lösung und gibt dafür andererseits wertvolles Feedback zurück.

Als erste Versuche erfolgreich waren, bewarben wir uns für das EXIST Gründungsstipendium. Der Start von EXIST erfolgte dann im Oktober 2022, was uns ermöglichte den Schritt in die Unternehmensgründung im November 2022 zu gehen. Generell lässt sich sagen, dass EXIST eine enorme Bereicherung darstellt. Die finanzielle Unterstützung deckt die notwendigsten Ausgaben, allerdings stellt auch das Netzwerk an der Hochschule einen hohen Mehrwert dar.

Dennoch endet auch die finanzielle Unterstützung von EXIST nach einem Jahr und das Designen und Testen von Hardware ist leider ein teurer Prozess. Um auch nach dem Ende von EXIST weiter erfolgreich agieren zu können, sind wir deshalb aktuell auf der Suche nach einer Anschlussfinanzierung oder einem geeigneten strategischen Partner/Investor. Diese Unterstützung benötigen wir, um unsere Produkte, die im jetzigen Stadium mittlerweile aus dem Marktumfeld durchweg positives Feedback bekommen, bis spätestens Ende nächsten Jahres zur Serienreife zu entwickeln.

Suche
Close this search box.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.