Das Medical Valley Center Forchheim ist Heimat zahlreicher innovativer Unternehmen. Hierzu gehört auch die LinaThera GmbH, welches nachhaltige und moderne Technologien für Krebstherapien entwickelt. Gründer und Geschäftsführer Dr. Christoph Thiel ermöglicht im Gespräch weitere Einblicke in die Grundlagen und Ziele des Unternehmens.
In welchem Bereich ist LinaThera aktiv und was die Mission des Unternehmens?
Die Radioligandentherapie revolutioniert die Krebstherapie: Radionuklide werden gezielt an Krebszellen gebunden und zerstören diese, während gesundes Gewebe geschont wird. Erste Medikamente haben bereits die Zulassung erhalten (Lutathera und Pluvicto, Novartis), hunderte weitere werden in klinischen Studien erprobt. Jedoch fehlen Radionuklide als Rohstoffe für die Medikamente und die Revolution droht an bereits auftretenden Engpässen zu scheitern.
Unsere Mission: die Engpässe beseitigen und die Radioligandentherapie für Patienten zugänglich machen. LinaThera plant hierfür eine Produktionsanlage für Radionuklide im Landkreis Forchheim. Die Anlage stellt Radionuklide mit einem kommerziellen Elektronenbeschleuniger her und benötigt keine besonderen Ausgangsmaterialien, die die Produktion einschränken:
Modernste Technologie für Krebstherapie. Nachhaltig. Sicher. Zugänglich.
Wo stehen Sie? Was sind die nächsten Meilensteine?
Das Team der LinaThera GmbH umfasst erfahrene und erfolgreiche Unternehmer und Experten aus dem Bereich Radiopharmazie sowie aus der Planung und Steuerung von infrastrukturellen Großprojekten. Das interdisziplinäre Team konnte im März 2024 bereits den Standort für die Anlage im Landkreis Forchheim sichern. Bis Ende 2025 sind die Planung und das Genehmigungsverfahren zu durchlaufen. Im Jahr 2027 ist die Inbetriebnahme erster Systeme geplant und ab 2028 startet die kommerzielle Produktion.
Sind Sie auf der Suche nach Kooperationspartnern?
LinaThera kooperiert mit der Schweizer Nuclidium AG, die Radiopharmaka auf Basis von Kupfer-Radionukliden entwickelt, und dem Uniklinikum Erlangen, deren Ärzte in den Herstellungsprozess eingebunden werden. Durch Nuclidium sind auch Kliniken in Basel, rechts der Isar (TUM) und in den USA, kanadische Radionuklid-Produzenten und Beschleuniger-Hersteller sowie Abnehmer der Pharmaindustrie Teil des Netzwerks. Wir sind überzeugt, dass die weltweit erste, industriell ausgerichtete Produktionsstätte für medizinische Radionuklide Chancen für eine Vielzahl von Akteuren im Ökosystem der Gesundheitsversorgung birgt, für:
- beteiligten Ärzte und Kliniken,
- Entwicklern und Hersteller relevanter medizintechnischer Komponenten,
- Radiopharmaka-Entwicklern und Pharmaunternehmen,
- Therapiezentren, die die Patientenversorgung optimieren.
Daher freuen wir uns über Interessenten und suchen stets weiter Partner für unser Vorhaben und darüber hinaus.