Additiv gefertigter Applikator für die Krebstherapie geht mit CE-Kennzeichnung in Serie

Ungünstig gelegene Tumore am Gebärmutterhals mit interner Strahlentherapie (Brachytherapie) behandeln: Dank eines additiv gefertigten Applikators der Eckert & Ziegler Bebig GmbH wird diese Behandlungsmethode nun effizienter. Vor kurzem erhielt das Medizinprodukt – weltweit das Erste, das für diese Anwendung im 3D-Druck gefertigt wurde – die CE-Zulassung. Verantwortlich für die Produktentwicklung, die Vorbereitung auf die CE-Zulassung und das Aufsetzen der Serienfertigung war der 3D-Druck-Spezialist Dreigeist aus Nürnberg. Nach der Freigabe durch die Benannte Stelle ging das additiv gefertigte, temporäre Implantat aus Kunststoff im März für den europäischen Markt in Serie; der US-Markt soll folgen.

Während der fast dreijährigen Entwicklungszeit führte Dreigeist den Herstellungsprozess des Applikators durch alle Phasen: von der Materialentscheidung über die Geometrieentwicklung bis hin zum Qualitäts- und Risikomanagement.

Industrieller 3D-Druck braucht sorgfältige Planung

„Aus technologischer Sicht ist der 3D-Druck industrietauglich – aber die erfolgreiche Implementierung braucht Zeit“, erklärt Christopher König, Geschäftsführer von Dreigeist. Sein Unternehmen begleitet 3D-Druck-Entwicklungen in vielen Industrien. König ergänzt: „Insbesondere regulatorische Aspekte stellen einen hohen Projektanteil dar.“ Um die Herstellung eines additiv gefertigten Produkts serienfähig zu machen, müssen viele Parameter neu definiert werden. Insbesondere dann, wenn es um Produkte für sensible Industrien wie Medizin, Pharmazie oder Lebensmittel geht. Herausfordernd sei die Integration der additiven Fertigung in bestehende Unternehmensprozesse: Verfahrens- und Vorgehensweisen klassischer Produktionsprozesse lassen sich nur selten auf den 3D-Druck übertragen. Dirk Warmuth, Geschäftsführer der Eckert & Ziegler Bebig GmbH: „Der Entwicklungsprozess des additiv gefertigten Applikators war deutlich komplexer als zunächst vermutet. Dank Dreigeist konnten wir ihn von Anfang an zielgerichtet aufsetzen.“

Dreigeist entwickelt Rahmen für proprietäre Industrialisierung im 3D-Druck

Dreigeist unterstützt Unternehmen dabei, proprietäre Anwendungen im 3D-Druck serienfähig zu machen. Hand in Hand mit Kunden und Partnern entwickelt das Dreigeist-Team AM-Prozesse für nahezu alle Branchen. Oft geht es dabei um weit mehr als nur die Technologie des 3D-Drucks. Die Eckert & Ziegler Bebig GmbH entlastete Dreigeist mit einer 360-Grad-Betreuung des gesamten Entwicklungsprozesses: Von der Produktgestaltung, dem Risiko- und Qualitätsmanagement bis hin zur Begleitung der CE-Kennzeichnung. „Das Procedere rund um das Produkt, die Regulatorien und die Zulassungsverfahren: All das fordert Unternehmen oft mehr als die reine Technik“ erklärt Christopher König. Unternehmen in die Lage zu versetzen, eigenständige 3D-Druck-Prozesse aufzusetzen, darin sieht Dreigeist seine Aufgabe. Damit Dreigeist für die Entwicklung neuer Produkte Kapazitäten frei hat, wird die Fertigung des Brachytherapie-Applikators im Herbst von Nürnberg nach Berlin zum Hersteller umziehen

 

Über Dreigeist

Dreigeist, www.dreigeist.com, unterstützt Unternehmen bei der integrierten Entwicklung von Produkten und deren additiven Herstellungsprozessen. Darüber hinaus berät der Spezialist für 3D-Druck beim Aufbau von Produktionskapazitäten und bietet Schulungen an. Dreigeist ist Vertriebspartner namhafter 3D-Drucker- und Materialhersteller wie EnvisionTEC, UnionTech, BigRep, miniFactory, Dynamical, DSM Somos, Kimya und Ensinger. Gegründet wurde Dreigeist 2015 vom ehemaligen Formel-1-Konstrukteur Christopher König und seiner Frau Mareike. Aktuell beschäftigt Dreigeist 6 Mitarbeiter. Im Mai 2020 erweitert das stetig wachsende Unternehmen seine Fläche am Standort Nürnberg auf knapp 800 Quadratmeter.

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